Erkrankungsrate

In Deutschland erkranken etwa 70.000 Frauen jährlich an einem Mammakarzinom. Damit ist Brustkrebs, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, die häufigste Krebserkrankung der Frau.

Mit jährlich ca. 7700 Neuerkrankungen ist die Zahl der Ovarialkarzinomfälle, verglichen mit der Inzidenz des Mammakarzinoms, deutlich geringer. Allerdings erfolgt die Diagnose eines Ovarialkarzinoms aufgrund der spät auftretenden Symptome, häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Die Prognose ist im fortgeschrittenen Stadium schlecht, das 5-Jahresüberleben im Stadium III (FIGO Klassifikation) beträgt 23% und über alle Stadien gemittelt ca. 40%.

Genetische Untersuchungen

DNA

Durch die Identifizierung molekularer, therapeutisch nutzbarer Zielstrukturen auf den Tumorzellen haben sich neue Möglichkeiten zur Therapie der beiden Karzinomentitäten eröffnet. Während beim Ovarialkarzinom der Stellenwert molekularer Marker für die Therapieentscheidung bisher eine untergeordnete Rolle spielt, sind beim Mammakarzinom therapierelevante Parameter bereits fest etabliert. Estrogen- und Progesteronrezeptoren (ER/PR) sowie die Expression von HER2 (HER2-Status) werden im Tumorgewebe mittels Immunhistochemie (IHC) analysiert und bilden die Grundlage zur systemischen Therapieentscheidung. Neue Biomarker, wie beispielsweise Mutationen in den Genen HER2, FGFR1, PI3K und die Bestimmung von Androgenrezeptoren, sind beim Mammakarzinom identifiziert worden. Neue Detektionsverfahren wie z.B. cell free DNA im Blut (liquid biopsy) sind aktuell von großem Interesse und werden in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Zunehmend spielt auch die Untersuchung der BRCA 1 und 2 Gene auf Mutationen sowohl bei Mamma- als auch bei Ovarialkarzinomen eine große Rolle, da hieraus therapierelevante Entscheidungen resultieren können (Einsatz von Platin und PARP-Inhibitoren). Diese Mutationen können sowohl im Tumorgewebe selbst oder in den Keimzellen nachgewiesen werden.

Die Identifizierung neuer molekularer Zielstrukturen stellt dabei eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung und Validierung neuer Therapieansätze dar. Im Rahmen der Registerstudie wird das biologische Erkrankungsprofil und der klinische Verlauf bei Brust- und Eierstockkrebs, sowie anderen bösartigen Eierstocktumoren und schwangerschafts-assoziierten Krebserkrankungen erfasst.

Ziel der Brando-Bio Studie ist der Aufbau eines Patientenregisters mit strukturierter Erfassung der Daten zu den klinischen und pathologischen Parametern bei Primärdiagnose und der klinischen Verläufe der jeweiligen Tumorerkrankungen. Weiterhin ist integraler Bestandteil der Brando-Bio Studie der parallele Aufbau einer Biomaterialbank (Gewebe und Blut) als Grundlage für weiterführende translationale Forschungsprojekte. Zusätzlich werden in einzelnen Zentren noch Fragebögen zur epidemiologischen Erhebung von Lebenstil und soziodemographischen Faktoren an die Patienten ausgeteilt. Die Brando-Bio Studie verbindet daher Versorgungsforschung mit molekularer und epidemiologischer Forschung.

Hier erhalten Sie weitere Hintergrundinformationen zur Registerstudie und haben die Möglichkeit Ihre Patientinnen online zu registrieren.

Bei Rückfragen stehen wir jederzeit gerne für Sie zur Verfügung.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an der BRandO-Registerstudie!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BRandO-Studienteam